Die richtige Atemtechnik im Pilates
Pilates bietet nicht nur eine gesunde und hervorragende Möglichkeit der sportlichen Betätigung, sondern ist auch ein idealer Ausgleich für den Stress des Alltags. Wie bei kaum einer anderen Form der Bewegung ist bei Pilates die richtige Atemtechnik das A und O, weil grundsätzlich gilt, dass die Bewegung vom Atmen geführt wird. Es gibt im Pilates unterschiedliche Atemtechniken, die verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben. Hierzu zählen die Brustkorbatmung, die Rückenatmung, die Atmung aus dem Becken heraus und die Bauchatmung.
Bewusstes Atmen lernen
Ehe es mit dem eigentlichen Pilates-Training losgeht, ist es ratsam, sich zunächst auf eine bewusste Atmung zu konzentrieren. Um sich zu entspannen, erfolgt die Atmung bewusst in den Bauch hinein. Eine ruhige und gleichmäßige Atmung ist auch während des Trainings wünschenswert. Auf diese Weise ähneln das Ein- und das Ausatmen einem gleichmäßigen Strom.
Atmen führt die Bewegung
Favorit bei allen Pilates-Übungen ist die Brustkorb-Atemtechnik. Warum? Beim Pilates-Training ist eine Stabilisierung im Lendenwirbelsäulen-Beckenbereich wünschenswert. Gleichzeitig soll eine sanfte Anspannung der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur aufrechterhalten werden. Abhängig davon, welche Muskelgruppen angesprochen werden, gibt es von Übung zu Übung Unterschiede bei der Atmung. In Kräftigungsübungen etwa soll das körperliche Potenzial durch gezielte Atmung optimiert werden. Die richtige Atemtechnik fördert bei Dehnungsübungen hingegen die Dehnung der Muskulatur.
Atem-Tipps im Pilates
Im Pilates beschränkt sich die Atmung nicht nur auf die seitlichen Lungenflügel. Es geht hierbei darum, möglichst in sämtliche Stellen des Körpers zu atmen. Die beiden Lungenflügel sind idealerweise ausreichend mit Sauerstoff gefüllt – ähnlich wie Luftballons. Bei sämtlichen Übungen dürfen und sollen Nacken und der Schulterbereich stets locker und entspannt bleiben. Hierdurch lassen sich Verspannungen vermeiden. Während die Lungenflügel beim Einatmen möglichst prall gefüllt werden sollen, ist beim Ausatmen genau das Gegenteil das Ziel. Die Lungenflügel sollen also bei der Ausatmung wieder vollständig entleert werden. Hierbei ist es wichtig von unten nach oben auszuatmen. Beginne damit den Beckenboden und die unteren Bauchmuskeln zu aktivieren um dann die restliche Luft aus dem Brustkorb zu befördern.
Die spezielle Atmung im Pilates
Die richtige Atmung ist beim Pilates kein Buch mit sieben Siegeln. Jeder kann sie erlernen bzw. beherrschen. Die Konzentration auf den eigenen Körper ist hierbei jedoch sehr wichtig.
Die Pilates Atmung in wenigen Schritten erlernen
• Stell Dir zunächst vor, Du würdest ein Korsett tragen.
• Leg Deine Hände mit leicht geöffneten Fingern seitlich auf Deine Rippen. Dies kannst Du entweder im Stehen oder im Liegen machen.
• Stell Dir bei der Atmung Luftballons vor, die sich links und rechts unter Deinem Brustkorb befinden und beim Ein- und Ausatmen auf- und wieder abgepumpt werden.
• Idealerweise erfolgt die Ausdehnung in sämtlichen räumlichen Dimensionen.
• Deine Schultern dürfen sich bei den Atemvorgängen leicht bewegen. Du musst sie also nicht strikt nach unten halten. Achte jedoch darauf, sie nicht als erstes anzuheben.
• Stell Dir einen Fächer vor. Beim Einatmen weiten sich Deine Seiten und Deine Finger öffnen sich. Beim Ausatmen hingegen schließt sich der Fächer und Deine Seiten ziehen sich zusammen.
Die wichtigste Regel: Mach Dir keinen Stress!
Vor allem am Anfang ist es nicht immer einfach, ein perfektes Gleichgewicht zwischen Bewegung und gezielter Atmung zu finden. Übung macht jedoch bekanntlich den Meister, dies gilt auch für die Atmung im Pilates. Versuche, nichts zu erzwingen. Häufig entsteht ein harmonisches Zusammenspiel zwischen richtiger Atmung bzw. Atemtechnik und Bewegung bei entsprechender Konzentration von ganz alleine. Achte auf eine entspannte Haltung und versuche möglichst ruhig und gleichmäßig zu atmen. Dann wirst Du Deinen Atem ideal fließen lassen können.